Der ist hässlich! Der verschandelt die Gegend! Der ist zu nichts nutze! Da tummeln sich Ratten und anderes!

Warum soll der Speicher bleiben?

Er ist eine Landmarke, wenn man sich Bad Essen aus Wittlage oder Hüsede nähert! Baut ihn um zu einem Wohnhaus! Dann verwandelt sich auch sein Äußeres und wird attraktiver. Eine gegliederte Fassade, und abends und nachts Lichter hinter den Fenstern. Was für eine fantastische Sicht hat man aus den Fenstern dieses Hochhauses auf das Wiehengebirge, auf die norddeutsche Tiefebene, und unter sich das lange Band des Mittellandkanals mit der Marina.

Den kann man nicht umbauen, sagen viele! Ich erwidere ihnen: gebt mal in eine Suchmaschine im Internet zwei Begriffe ein: „Speicher Umbau“, dann könnt ihr sehen, welche fantastischen Beispiele es gibt. Wohnen im Speicher kann, muss aber nicht, Luxus sein.  Ein Umbau des alten Kornspeichers würde etwa 2800 € pro Quadratmeter entstandenen Wohnraum kosten, das ist nicht mehr, als der Quadratmeter für ein Einfamilienhaus. Aber kann man eine Wohnung in einem Hochhaus mit einem Einfamilienhaus vergleichen? Nein, kann man nicht, das sind doch völlig verschiedene Wohnarten: Die Einen entscheiden sich für eine Wohnung mit Garten, die Anderen für eine Wohnung ohne Garten. Und eine Wohnung ohne Garten in 20 oder 30 Meter Höhe ist doch was ganz anderes als ein Einfamilienhaus mit einer Traufenhöhe von 3,80 m. Und noch ein Argument für den Erhalt dieses Speichers: Der Bau eines neuen Gebäudes mit auch nur sieben Stockwerken  – im Speicher haben wir neun – würde schätzungsweise mehr als 4500 Euro pro Quadratmeter kosten.  Also: lassen wir den Speicher stehen.: er bleibt eine über Bad Essen hinaus bestehende Landmarke, wir schaffen Wohnraum und es kommt uns billiger.

Joachim Lücht, Bad Essen


Hinweis der Initative: Leserbriefe, die hier unter der Rubrik „Meinungen“ zu finden sind, sind stets persönliche Meinungsäußerungen des jeweiligen Verfassers, welcher jeweils am Ende des Textes benannt ist.